Unglaubwürdiger Slalom

Am Mittwoch hat der Nationalrat nacheinander drei Vorstössen zugestimmt, die sich so ziemlich komplett widersprechen. Zum einen hat er einen Vorstoss zu einer Vereinfachung des Steuersystems zugestimmt, das hiesse ja – und wurde auch so begründet –  dann: Aufräumen mit Abzügen. Da bin ich mittlerweilen dafür. Ich glaube, Abzüge kommen meist doch den Gutbetuchten zu Gute und sind letztlich oft Steueroptimierungsinstrumente und viel weniger Anreize für ein bestimmtes Verhalten.

Gleichzeitig stimmte der Nationalrat aber zwei Vorstössen zu, die die Abzugsmöglichkeit von wertvermehrenden Investitionen bei energetischen Sanierungen noch komplizierter machen. Der eine Vorstoss verlangt, dass man im nachhinein den Abzug auf mehrere Jahre verteilen kann, der andere verlangt, dass man für eine energetische Sanierung im Voraus über mehrere Jahre steuerbefreit das Geld ansparen kann. Abgesehen davon, dass die beiden Vorstösse kombiniert ein ziemlicher Nonsens sind (zieht man jetzt vorher oder nachher ab? oder gar beide Male? wer kontrolliert das alles?) sind sie auch komplett im Widerspruch zur schönen Idee eines einfacheren Steuersystems.  Aber eben, wenn es um eine fantasievolle Steuersenkungsmöglichkeit geht, ist die Einfachheit schnell vergessen.

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