Lieber den Bus in der Nähe als die Hochbahn auf dem Dach.

Kriens soll eine Hochbahn erhalten. Gemäss einer Studie sei sie machbar. Die Idee hat aber mehrere Haken:
– Die Hochbahn kostet nach ersten Schätzungen 125 Millionen Franken. Momentan streitet man sich in Kriens gewiss um kleinere Summen und es ist weit und breit niemand da, der uns das finanzieren würde. Glaubt irgendjemand, dieses Geld könne aufgetrieben werden?
– Eine Bahn auf Stelzen durch die ganze Gemeinde ist ein massiver Eingriff und städtebaulich kaum zu ertragen. Gewisse Abschnitte in Kriens mögen bereits genügend verunstaltet sein, dass es nicht mehr so drauf ankäme…aber durch die Pilatusstrasse? Und wo kommt diese Hochbahn wieder auf den Boden runter? Oder will man auf dem Bahnhofplatz ein Terminal auf Stelzen?
– Ein- und Aussteigen ist bei einer Hochbahn generell nicht attraktiv.
– Gemäss Zeitungsartikel von heute spricht für die Hochbahn, dass das Stauproblem gelöst wäre. Will man überhaupt die Busse von der Strasse nehmen und so letztlich dem Autoverkehr wieder mehr Platz geben?
Gemäss dieser Studie schliesst der Ausbau des bestehenden Busnetzes am besten ab. Kein Wunder: Mit ein paar Millionen Investitionen könnte der Bus weiter bevorzugt werden, mit einer guten Portion politischem Willen könnte gepförtnert und er Autoverkehr zurückgehalten werden, damit die Busse vorwärts kommen.
Wer den öV fördern will, so hier den Hebel ansetzen.

2 Antworten auf „Lieber den Bus in der Nähe als die Hochbahn auf dem Dach.“

  1. Warum haben so viele mit der Wortzusammensetzung und der Aussprache des Wortes „Hochbahn“ Mühe? Ich empfehle das Wort mit Betonung auf „Bahn“ auszusprechen!

    Verkehrssimulationen vom Kanton zeigen, dass die mit den Massnahmen für die Bus-Bevorzugung gewonnen Fahrzeiten durch das steigende Verkehrsaufkommen wieder ausgefressen werden. Somit sind die „geringen“ Investitionen bald wieder futsch.

    Der Kanton wird die Investitionen in die Bus-Förderung nur gemeinsam mit Strassenausbau „verkaufen“. Der motorisierte Individualverkehr wird bei solchen Förderungsmassnahmen der glückliche Nutzniesser im Hintergrund sein.

    Die ÖV-Benutzer müssen heute dafür büssen, dass die Autofahrer erst über-übermorgen umsteigen werden/wollen/müssen.

    Eine gescheite ÖV-Anbindung von Kriens kostet viel Geld. Die hohe einmalige Investition in eine moderne Bahn wird aber längerfristig zu tieferen Betriebskosten führen.

    Die Bedenken am Wortteil „Hoch“ sind berechtigt. Du schreibst von hohen Kosten, hohen Eingriff ins Ortsbild usw. . Mein Wunsch ist, dass wir uns bald einmal vom Wortteil „hoch“ trennen können und einzig ein „Bahn“ übrig bleibt.

    Gruess

    Maurus

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