Kirchenbann. Juni 2005

Weihbischof Henrici schleuderte den Bannstrahl gegen die unchristliche SVP. Die ganze Partei fiel auf die Knie und begann zu wimmern. Hilfe musste her: Herr U. Maurer, Herr Ch. Blocher und Frau R. Fuhrer kleideten sich mit dem Pilgergewand, ergriffen den Stab und den breiten Strohhut und wollten mit einer Wanderschaft nach Santiago de Compostela Sühne leisten. Ihre Reise ward beschwerlich: Christliche Wirte schlugen in Ehrfurcht vor dem bischöflichen Wort die Türe vor ihnen zu, Klöster verrammelten bei der Ankunft der Ungläubigen die Tore, liessen die Glocken läuten und stimmten ein Herr-erlöse-uns an. Einfache Bauern sprangen beim Anblick der drei Jakobswanderer in die Büsche, nicht ohne drei Kreuze anzudeuten. Die Wanderer dürsteten, ihre Lippen platzten auf, ihre Füsse waren wund und in Luzern halluzinierten sie: War dort im Wasser nicht ein Minarett? Und war da das Datsch Mahal oder doch die SUVA? Sie konnten nicht lange grübeln, Kohorten des vatikantreuen Polizeikommandanten trieben sie weiter Richtung Westen. Entkräftet und erschöpft erreichten sie Kriens, eine einzige Gaststätte hatte noch Licht und mit letzter Hoffnung klopften sie an.

Liebe Bargäste, am nächsten Freitag dürfen Sie entscheiden, ob wir sie hereinlassen.

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