Jetzt gibts also auch noch einen Vorstoss, dass die Läden am Samstag bis 17 Uhr offen sein sollen. Stück für Stück kommen wieder die Ideen auf den Tisch, die von der Stimmbevölkerung klar abgelehnt wurden. Die Neue LZ begrüsst den verlängerten Samstagseinkauf mit dem Argument „Der Kunde ist König“.
Logisch, die Kundenbedürfnisse sind bei der Ausgestaltung von Ladenöffnungszeiten wichtig. Sie sind aber nicht das einzige Argument. Es gibt den Arbeitnehmerschutz, also zum Beispiel Personal, das auch einmal ins Wochenende gehen möchte, und es gibt die kleineren Läden, die nicht den Schnauf haben, ihre Geschäfte noch länger offen zu haben.
Als Kunde möchte ich selbstverständlich immer gerade dann einkaufen gehen können, wenn ich etwas nötig habe oder dazu Lust habe. Als Stimmbürger kann ich in einer Gesamtabwägung bei der Gestaltung der Ladenöffnungszeiten zu einem anderen Schluss kommen. Der Mensch ist nicht nur Kunde. Wäre er dies, hätten schon längst alle Geschäfte rund um die Uhr geöffnet.
Und noch etwas: Man hat vor einigen Jahren einen zweiten Abendverkauf eingeführt. Offensichtlich ist das Bedürfnis derart klein, dass fast nur Einkaufszentren davon Gebrauch machen, alle andern Geschäfte machen da nicht mit.