Novartis beabsichtigt auf dem Gut Aabach in Risch ein „Learning Center“ für Kadermitglieder zu erstellen. Heute quert auf einem kurzen Abschnitte eine Strasse dieses Grundstück. Sie erschliesst 12 Ganzjahres- und 7 saisonale Haushaltungen, die auf Meierskappeler Boden liegen. Gemäss den Plänen des Learning Centers soll diese Strasse verlegt werden, damit sich auf dem Grundstück von Novartis nur Personen, die zum Learning Center Zutritt haben, bewegen. Dazu muss eine neue Strasse von rund 500 Meter Länge gebaut werden, die über die Böscherotermatte auf Boden der Gemeinde Meierskappel führt. Das Gelände ist gemäss kantonalem Richtplan als Landschaftsschutzzone ausgeschieden. Von der bisherigen Strasse können weniger als 100 Meter aufgehoben werden.
Die Führung der Strasse durch eine Landschaftsschutzzone bedarf einer besonderen Begründung, die aus dem Projekt nicht ersichtlich wird. Im Gegenteil, es werden wertvolle landwirtschaftliche Flächen geopfert und eine von Molassekuppen geprägte Landschaft nahe des Seeufers beeinträchtigt. Der Gemeinderat von Meierskappel hat bereits seine Zustimmung zum Projekt bekannt gegeben und hat die Strasse aufgelegt, der Kanton Luzern hat eine Voranfrage ebenfalls positiv beantwortet. Das Projekt ist aber in Meierskappel umstritten.
Ich habe zum Thema eine dringliche Anfrage im Kantonsrat eingereicht. Vielleicht bekomme ich einige erhellende Auskünfte – so wie sich die Lage bisher präsentiert, kann man nur von einer krassen Unterordnung der Landschafts-Interessen sprechen oder eben von Willfährigkeit. Abgesehen davon, dass es schon sehr komisch ist, dass in einer Seeuferschutzzone, auf nicht-eingezontem Land ein so grosses Projekt möglich sein soll (doch diese Frage muss die Gemeinde Risch und der Kanton Zug beantworten), löst es bei mir nur Kopfschütteln aus, wenn auf Druck eines Bauherren eine ganze Strasse verlegt werden soll. Als ob wir vörigen Platz in der Schweiz hätten und als ob es keine übergeordneten Interessen gäbe.