Steuersenkungen für Hauseigentümer: Quer in der Landschaft

Der Hauseigentümerverband (HEV) Luzern will die Liegenschaftensteuer abschaffen wie auch die Erbschaftssteuer (was hat die genau mit dem Verbandsziel eines Hauseigentümerverbands zu tun?) und er will die Grundstückgewinnsteuer senken. Die HEV-Vertreter im Kantonsrat haben erst vor kurzem eine Mehrwertabschöpfung bei Einzonungen mit dem Argument abgelehnt, der Mehrwert werde durch die Grundstückgewinnsteuer bereits heute abgeschöpft (was nur teilweise stimmt). Und jetzt kann man frischfröhlich die Senkung dieser Steuer verlangen. Keine Röte im Gesicht?

Der Kanton Luzern hat jetzt mehrere Male die Steuern gesenkt. Wir steuern – vor allem auch in den Gemeinden – auf finanziell sehr schwierige Zeiten zu. Jetzt nochmals Steuersenkungen für HauseigentümerInnen zu verlangen, ist politisch mindestens etwas gewagt, vielleicht auch einfach ziemlich frech.

Die Steuern für WohneigentümerInnen sind überhaupt nicht – wie es Pressesprecher Kurt Bischof (arbeitet er nicht gleichzeitig auch für Wohnbaugenossenschaften?) ausdrückte – an der „obersten Grenze“. Verschiedene Studien und Zahlenbeispiele belegen klar, dass WohneigentümerInnen durchschnittlich weniger Steuern zahlen als Mietende. Die Abzugsmöglichkeiten sind mannigfaltig und viel Vermögen wie auch Einkommen kann durch geschicktes Manövrieren in der  Steuerrechnung eines Wohneigentümers zum Verschwinden gebracht werden. Klar, nicht alle profitieren, aber eine deutliche Mehrheit. Wenn schon, dann wäre einmal das Thema Steuergerechtigkeit zwischen Mietenden und WohneigentümerInnen angesagt.

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