Jetzt helfen nur noch Drohungen

Die Nervosität wegen der SP-Steuerinitiative muss gross sein. Fast täglich erscheint ein Artikel in der Neuen LZ, welche die Horror-Auswirkungen aufzeigt. Heute war Herr Schindler dran, der bei einer Annahme ins Ausland flüchten will. In der Neuen LZ steht: „Gemäss Geschäftsbericht 2009 verdiente Alfred N. Schindler, inklusive Aufwendungen für Vorsorge und nach einem freiwilligen Verzicht von rund 1 Million, einen Jahreslohn von 7,4 Millionen Franken. Davon spendet er dieses Jahr 1 Million für wohltätige Zwecke.“

Abgesehen vom rührigen Hinweis auf seine Spendentätigkeit (die unsereiner bei einem solchen Einkommen auch tätigen würde) ist auch der Hinweis auf die Vorsorge und den freiwilligen Verzicht nicht wirklich interessant…denn irgendwo oberhalb von ein paar Hunderttausend Franken ist es der Normalbevölkerung völlig schnurz und egal, welche Lohnbestandteile ein solcher Millionenlohn enthält.

Es sind genau diese Beispiele, die von vielen Menschen nicht verstanden werden. Ich weiss nicht, ob das wirklich zieht, wenn jemand über höhere Steuern lamentiert, der unterm Strich irgendetwas zwischen vier und fünf Millionen verdient – nebst allen Einkünften, die er noch aus dem Vermögen beziehen kann. Ich jedenfalls finde solche Löhne komplett übertrieben, ungesehen aller Verdienste, die jemand für eine Firma errungen hat.

Eine Antwort auf „Jetzt helfen nur noch Drohungen“

  1. Danke für deinen Beitrag, Michi. Ich habe der LZ am Samstag dazu folgenden Leserbrief geschickt:

    Herr Schindler will also mitsamt seiner Firma ausziehen, wenn die SP Steuerinitiative angenommen wird. Er will weiterhin seine 7.4 Mio pro Jahr einstreichen, statt sich mit etwa 4 Mio nach Annahme der Initiative zufrieden zu geben. Er begründet das mit dem Risiko, das er trägt. Aber wer ein solches Einkommen plus ein paar hundert Mio Vermögen im Rücken hat, kann auch Risiken tragen, meine ich.
    Herr Schindler mag ja noch ein kleiner Fisch sein im Schweizer Grosskapital. Aber schon bei ihm wird deutlich, auf welch gigantisch hohem Niveau hier gejammert wird. Ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung wäre zufrieden, einen kleinen Bruchteil von Schindlers Einkommen als Vermögen zu haben. Und es bleibt nicht beim Jammern, nein! Nun wird handfest gedroht mit dem Abzug von Vermögen und ganzen Firmen. Der Hochfinanz scheinen die Argumente auszugehen und nun zeigt sie ihre Fratze und versucht, das Stimmvolk zu verängstigen.
    Ich glaube, dass viele Reiche nicht nur wegen günstigen Steuerfüssen hier sind. Sie schätzen unsere Natur und unsere Kultur so wie wir Normalbürger. Soll Herr Schindler sich doch auf die Bahamas oder nach Singapur absetzen. Auf Leute, die nur aus finanziellen Gründen zu uns kommen oder hier bleiben können wir gut verzichten. Oder wollen wir, dass die Schweiz zu einer Oligarchie verkommt, wo uns ein paar wenige Superreiche vorschreiben, was wir zu tun und zu denken haben? Ich will das nicht und deshalb stimme ich jetzt erst recht mit Überzeugung Ja zur Steuergerechtigkeitsinitiative.

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