Einmal mehr: Dieses Mal wollen die Jungfreisinnigen die Ladenöffnungszeiten stark lockern. Bis 23 Uhr sollen in Luzern die Läden geöffnet sein können, geht es nach dem Willen der Jungpartei.
Das Thema kommt regelmässig auf den Tisch: Sei es in Vorstössen oder Volksabstimmungen. In Luzern ist es noch nicht lange her, dass die Stimmbevölkerung ganz klar zu einer grossen wie kleineren Liberalisierung nein gesagt hat. Es ist pure Zwängerei, wenn jetzt schon wieder ein neuer Anlauf genommen wird.
Man spricht dabei immer von Kundenbedürfnissen. Ich bestreite nicht, dass es ein solches gibt. Wenn ein Geschäft am Sonntag oder am Abend offen ist und ich noch was brauche, dann nehme ich die Gelegenheit auch wahr. Klar, wo ein Angebot, da macht man ja nicht extra eine Kurve drumrum. Was aber dabei vergessen geht: Der Mensch – und natürlich auch der Abstimmungsmensch – ist nicht einfach nur Kunde, sondern er wägt zwischen verschiedenen Interessen ab. Dem durchaus angenehmen Argument, rund um die Uhr einkaufen zu können, stehen dann die Interessen der Angestellten entgegen oder der Umwelt oder nach Ruhe. Und in dieser Güterabwägung – da bin ich mir ziemlich sicher – wird die Luzerner Stimmbevölkerung auch bei einer weiteren Abstimmung zu Gunsten der heutigen Regelung abstimmen.
Etwas schade, dass der Vorstoss von der FDP unterstützt wird. Die FDP wirbt momentan für schlankere Abläufe, für Effizienz, für weniger Bürokratie und tritt mit dieser Initiative wieder einen politischen Prozess in Gang, der kaum erst an der Urne gestoppt wurde.
„pure zwängerei“ – so ist es! es spricht nicht für die innovationskraft der jungfreisinnigen diesen ladenhüter schon wieder, wieder, wieder hervorzuholen…