Die Neue LZ bezeichnet heute den Vorschlag des Bundesrats, für die Sanierung der Gotthardröhre keine zweite zu bauen, sondern auf den Bahnverlad zu setzen, als „Affront für die Zentralschweiz“. Die Wertung ist immer auch eine Frage der Optik. Ich als Anwohner der A2 freue mich jedenfalls über den Entscheid, aber ich freue mich auch für dieses Zeichen gegen einen weiteren Ausbau der Transitkapazitäten auf der Strasse.
Eine zweite Röhre führt nur zu mehr Kapazitäten auf der Strasse. Das hat die Stimmbevölkerung nun mehrmals im alpenquerenden Verkehr abgelehnt respektive die Signale in eine anderer Richtung gesetzt. Man wünschte sich, dass sich die Politik jetzt auch an diese Entscheide hält.
Eine zweite Röhre dagegen damit zu begründen, es brauche sie während der Sanierung des heutigen Autobahntunnels und man könne nach dieser Sanierung den Verkehr auf dem heutigen Niveau begrenzen, ist etwas dümmlich. Niemand baut für Milliarden einen Tunnel, damit während einer Bauzeit von zwei oder drei Jahren nebenan ein Tunnel für eine viel kleinere Summer saniert werden kann.
Der Bundesrat hat richtig entschieden. Das ist erfreulich. Damit haben die Kräfte, welche es mit dem Alpenschutz ernst meinen, einen wichtigen Partner erhalten.