Krienser Finanzen: Paul Winiker muss führen

Die Krienser Finanzen sind in einer bedrohlichen Schieflage. Unter keinem Finanzchef wurden grössere Defizite geschrieben als ausgerechnet SVP-Gemeinderat Paul Winiker. Die Aussichten sind düster und nötige Investitionen werden auf die lange Bank geschoben. In all dem spielen sich SVP-Finanzer Paul Winiker und seine Partei gegenseitig aus. In seinem eigenen Kerngeschäft wird Paul Winiker ausgerechnet von seiner eigenen Partei torpediert. Für die Gemeinde mit katastrophalen Auswirkungen.

Die Grünen Kriens haben dazu eine Medienkonferenz gemacht.

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Landoffensive: Jetzt in Deckung gehen?

Die CVP-Bauernliste für die Nationalratsliste nennt sich offensichtlich „Landoffensive“.  Der Name wirft einige Fragen auf. Auf google kommt als zweiter Eintrag bei der Suche nach diesem Begriff der pons mit der polnischen Übersetzung „ofensywa powietrzna/lądowa“ .  Man weiss tatsächlich nicht so recht, ob man jetzt in Deckung gehen soll, ob als nächstes Traktoren die Agglo besetzen werden und man mit dem Ausheben der Schützengräben im Norden von Emmenbrücke anfangen soll. Allerdings: Das Landhat  die Stadt schon längst politisch besetzt.

Im Kanton Luzern sind fünf Prozent der Bevölkerung noch in der Landwirtschaft tätig. Im Kantonsrat sind die Bauern und Bäuerinnen mit 17 Personen vertreten, was einen Anteil von 14 Prozent ausmacht. Im Nationalrat sind die Bauern momentan mit Josef Kunz aus dem Kanton Luzern vertreten. Mindestens auf Kantonsebene ist also die Landwirtschaft klar übervertreten. Das merkt man gewissen Debatten dann auch an, sei es bei Partikelfilterpflicht für landwirtschaftliche Geräten oder beim Wolf.

Nun gut, die Bauernschaft ist gut organisiert, Hut ab. Es bleibt zu hoffen, dass die Städterinnen und Städter ebenfalls an die Urnen gehen und dieser wahltaktisch begründeten Offensive der Landschaft schön entgegenhalten.

Spitalpolitik: Da haben wir den Salat

Dass Spitalratspräsident Hans Amrein zurücktritt, weil er aus seiner Sicht zu wenig zu sagen hat, muss einem nicht weiter stören. Er hat mehrmals mit vorschnellen Auftritten, mit offiziersmässigem Auftreten und Starallüren keine guten Dienste fürs Spital geleistet.

Mehr zu denken gibt die verfahrene Situation, in der die Luzerner Spitalpolitik steckt. Wenige Jahre nach der Verselbständigung der Spitäler, kein Jahr nach der Übergabe der Spitalbauten an die neue Trägerschaft stehen wir planerisch vor einem Scherbenhaufen. Die Spitalstrategie, wie sie noch vom Kantonsrat Anfang 2008 abgesegnet wurde, wurde vom Spitalrat total über den Haufen geworfen, was gemäss Zeitungsmeldung wohl der Regierung nicht passte. Hans Amrein sagt beleidigt, der Spitalrat sei das oberste Entscheidungsgremium und nicht das zweitoberste, gleichzeitig wurde uns Grünen stets versichert, in den wichtigsten Fragen werde die Politik entscheiden. Wir haben stets darauf hingewiesen, das mit der Verselbstständigung die Politik zurückgestuft wird und in vielen Bereichen unklare Kompetenzen bestehen. Als der Kantonsrat die Spitalbauten aus den Händen des Kantons gab und dem Spitalrat übergab, wurde die ganze Sache noch verschärft.

Es ist Regierungsrat Guido Graf zu Gute zu halten, dass er sich dem Spitalrat nicht beugte, das Präsidium nicht mehr wählen wollte und damit ein Stück weit das Primat der Politik wiederherstellte. Nur sollte die Politik jetzt auch bereit sein, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen und auch die Kompetenzen gesetzlich wieder Richtung Parlament verschieben. Ob dazu allerdings der Wille besteht…

Kanton verspart sich seine Zukunft

Regierungsrat Marcel Schwerzmann kündigt ein neues Sparpaket an. Dass der Ausfall der Nationalbankgelder in einer längerfristigen Finanzplanung nicht vorhersehbar ist, leuchtet mir ein, weniger, dass man nicht merkt, dass die Gelder aus dem nationalen Finanzausgleich weniger werden, wenn man seine steuerliche Attraktivität ständig steigert.

Einmal mehr werden auch Abstriche bei den Investitionen angekündigt. Wir hatten bereits eine sogenannte Verzichtsplanung (oder wie es zum damaligen Zeitpunkt gerade hiess) im letzten Winter, so wird jetzt die Zentralbibliothek ein Weilchen nicht umgebaut (und steht momentan deshalb halb leer) und verschiedene andere Projekte wurden verschoben. Heute tagt die kantonsrätliche Verkehrs- und Baukommission. Auf der Traktandenliste sind wieder zwei Bauprojekte, der Ausbau des Grosshof-Gefängnisses und der Umbau des Zivilschutzzentrums Sempach zu einem Sicherheitszentrum, das vor allem der Polizei dienen wird. Ich bin gespannt, wie sich die bürgerlichen RatskollegInnen verhalten werden.

Zwei Bemerkungen seien zu den Investitionen erlaubt:

– Vor eineinhalb Jahren behandelte der Kantonsrat einen Immobilienstrategie. Die Auslegeordnung zeigte gut auf, wo überall investiert werden muss. Nur: Über die Finanzen schwieg man sich aus. Die Folge: Das ganze damals vorgestellte Programm ist Makulatur und nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt ist.

– Die Immobilien im Kanton Luzern sind anerkanntermassen nicht gut unterhalten. Es braucht mehr Geld, um die Gebäude nur schon auf dem heutigen Stand halten zu können. Mit weiteren Abstrichen ist zu befürchten, dass wir nicht einmal mehr die Werterhaltung schaffen.

Ob sich das für die Zukunft tatsächlich auszahlt, werden wir noch sehen.