Beromünster Mathematik

Jetzt trudeln sie wieder ein. Eine Gemeinde nach der andern schreibt ihre Briefe an Parteien und Kommissionen, um für die Realisierung ihres Strassenprojektes zu kämpfen. Wolhusen und Talstrasse Seetal haben sich bereits vor längerem in Position gebracht, nun doppelte Beromünster nach. Der schriftliche Aufruf für eine Umfahrung ist erstens bemerkenswert, weil die Gemeinde schreibt, eine Neugestaltung des Fleckens sei unmöglich wegen der Einschränkungen die sich durch die Strassenkategorie ergeben. Übersetzt will heissen: Weil es eine Kantonsstrasse ist, können keine Verkehrsberuhigungen erstellt werden. So gewollt von der bürgerlichen Mehrheit des Kantonsrates und so bei diversen Projekten stets wieder zementiert. Es wäre schön, noch mehr Gemeinden würden Druck machen, damit sich das ändert.

Zum andern ist der Brief, der von Gemeindepräsident und FDP-Kantonsrat Charly Freitag unterzeichnet ist, von einer charmanten Naivität geprägt. So heisst es am Schluss: „Wir werden deshalb im Vernehmlassungsverfahren einen entsprechenden Antrag stellen, ohne damit andere, ebenso wichtige Bauvorhaben, konkurrenzieren zu wollen. “  Bereits heute gibt es in der Finanzplanung im Bereich Strassenbau in der Planung pro Jahr für 20 bis 30 Millionen mehr Projekte als Geld eingeplant ist. Vergleicht man die Projekte des alten Strassenbauprogramms mit jenen des neuen, so sieht man, dass Projekte im Umfang von knapp 50 Millionen Franken nicht wie geplant in der laufenden Planperiode 2011 bis 2014 ausgeführt werden können, sondern in das neue Bauprogramm 2015 bis 2018 verschoben werden. Wie man in dieser Ausgangslage mit neuen Projekten bereits eingeplante nicht konkurrenzieren will, ist mathematisch nicht ganz einfach nachvollziehbar. Aber vielleicht hat man in Stiftsnähe etwas grosszügigere Rundungsregeln.