Liebe CVP: Emanzipiert euch!

Der Gewerbeverband droht den CVP-KantonsrätInnen, die die Steuererhöhung unterstützten, mit einem Entzug der Liebe. Die Unterstützung für Personen aus der „Gewerbegruppe“ für die Wahlen 2015 sei in Gefahr. Die Abstimmung zum Steuerfuss wird vom Direktor des Gewerbeverbands als sehr hoch gewichtet.

Es ist insbesondere der Gewerbeverband, der mit kuriosen Zahlen nachweisen will, der Kanton habe kein Einnahmenproblem. Schliesslich seien die Steuereinnahmen seit zehn Jahren nicht zurückgegangen. Der Verband blendet dabei aus, dass in dieser Zeit die Bevölkerung um 10 Prozent zugenommen hat, die Teuerung ebenfalls nochmals um 7  Prozent, das Bruttosozialprodukt sogar um 33 Prozent. Die angesprochene Stabilität bedeutet in der Wirklichkeit einen massiven Rückgang.

Die Aussage, der Kanton habe kein Problem bei den Einnahmen, stammt vom Gewerbeverband, hauptsächlich aber von der SVP, mitorchestriert noch von einer FDP, die sich stramm geben will, aber die im Kantonsrat Mühe bekundete, ihre Parlamentarier auf diese Linie zu bringen.

Hoffen wir, die CVP emanzipiert sich vom Gewerbeverband und lässt sich nicht erpressen. Es ist ja auch etwas komisch, wenn der Gewerbeverband zusammen mit der SVP zur Speerspitze der Tiefsteuerstrategie wird. Als ob die Gewerbler mehr unter einer moderaten Steuererhöhung leiden würde als unter einem Kanton, der auf Grund der leere Kassen nichts mehr investieren kann.

In diesem Sinne müssten sich vielleicht auch die Gewerbler vom Gewerbeverband emanzipieren.

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