Die FDP will Felicitas Zopfi nicht im Regierungsrat. Und damit die SP aussperren. Das ist ihr Recht und es wird sich weisen, ob die Stimmbevölkerung eine rein bürgerliche Regierung wünscht.
Gestutzt habe ich allerdings, als Maurus Zeier, Präsident der Jungfreisinnigen an der FDP-Versammlung rethorisch gefragt haben soll: „Wann haben je die SP einen Freisinnigen unterstützt?“ Anscheinend fiel in der Versammlung niemandem auf, dass die Frage durchaus nicht rethorisch war und eine Antwort mindestens für die älteren Delegierten nicht so schwierig gewesen wäre. 1955 holten sich die Luzerner Liberalen in einer denkwürdigen Wahl mit Christian Clavadetscher einen Ständeratssitz und knackten damit das CVP-Monopol auf die Sitze in der kleinen Kammer. Das gelang mit offizieller Unterstützung von LdU und SP. 1999 erinnere ich mich, dass die Linken offiziell oder jedenfalls viele Personen der Linke im zweiten Wahlgang Helene Leumann im Kampf um den Ständeratssitz gegen Walter Häcki SVP unterstützten. Es gibt also durchaus Konstellationen, in denen auch die FDP mal auf die Linke angewiesen ist.
Dagegen ist mir unbekannt, dass die SP wie auch die Grünen zum Beispiel den Rauswurf der FDP aus der Kantonsregierung oder aus einer kommunalen Exekutive angestrebt hätten. Stets ging es darum, einer bürgerlichen Mehrheit den Kampf anzusagen. Das ist nicht dasselbe wie das Muskelspiel der FDP. Wobei wir dann noch sehen werden, wie viel die Muckis taugen.
Die FDP politisiert konsequent am Puls der Bürger – unbestechlich, fadengrad und konsequent.