Nach dem Versand der Rechnungen der Motorfahrzeugsteuer haben sich bei mir mehrere Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos gemeldet. Der unglaubliche Aufschlag von wenigen Franken auf mehrere Hundert bis knapp 2000 Franken hat sie schockiert. Der Tenor war: Sie sind bereit, mehr zu zahlen, aber nicht so viel, und sicher nicht mehr als vergleichbare Autos mit Benzinmotoren. Das kann durchaus passieren, da Elektroautos mit ihren Batterien schwerer und deshalb leistungsstärker sind, was die Grundlage für die Steuerberechnung ist. Ihren Kaufentscheid haben sie auch unter der Berücksichtigung der Motorfahrzeugsteuer getroffen und ein Aufschlag auf 1900 Franken wirbelt die Rechnung arg durcheinander.
Nun gut, das Protokoll zu einem Antrag vom Grünliberalen Urs Brücker zu diesem Thema während der Diskusion KP 17 zeigt, dass diese Fragen im Kantonsrat im Aufwisch der gesamten Spardebatte von bürgerlicher Seite keinen einzigen Redner zum Einsatz brachte. Die Massnahme wurde ohne vertiefte Abklärung durchgewunken. Was man im Vorfeld gehört hatte: Die Förderung von Elektrofahrzeugen sei nicht mehr nötig, davon habe es ja schon viele.
Heute steht in der LZ, dass der Verkauf von Elektrofahrzeugen 2016 stagniert hat. Bei läppischen 3295 Fahrzeugen, insgesamt sind gerade einmal 10’000 Elektroautos im Einsatz – in der ganzen Schweiz! Diese Autos brauchen auch Strassen, Parkplätze und vor allem Energie, sie sind aber deutlich im Vorteil gegenüber Benzin- und Dieselautos, die einen Rohstoff verschwenden, der endlich ist und die auch viel lauter sind. Der abrupte Abbruch der sanften Förderung via tiefere Motorfahrzeugsteuer müssen wir weiter führen, die Haurückübung im letzten Herbst ist nicht der Weisheit letzter Schluss.