Mieter – Eigentümer: Schere geht immer weiter auseinander

Seit 2008 sind die Zinsen unaufhörlich gesunken. Wer heute eine Hypothek braucht, bekommt sie für 1.25 Prozent. Nicht für ein Jahr – sondern grad fix für 10 Jahre. Das ist noch ein Drittel von dem, was 2008 bezahlt werden musste. Dementsprechend haben sich die Kosten für all jene, die Wohneigentum haben, massiv verkleinert. Gesamtschweizerisch werden in diesem Jahr rund 15 Milliarden Franken weniger für Hypothekarzinsen ausgegeben als noch vor zehn Jahren. Ein Teil davon müsste auch bei den Miethaushalte ankommen. Doch mein Berufsfrust und die Zahlen in meinem Compi sagen: Nur grad etwas 20 Prozent der Mieterinnen und Mieter erhalten eine Mietzinssenkung, wenn der Referenzzinssatz sinkt. Natürlich, der eine Eigentümer hat inzwischen saniert und das nicht auf die Mieten überwälzt und ein anderer hat seit 20 Jahren die Miete nicht verändert – aber bei einem grossen Teil der Mietverhältnisse besteht Korrekturbedarf. Denn gesamthaft kennen die Mieten nur eine Bewegung: Und die geht nach oben.

Das Thema hat auch die Raiffeisenbank aufgenommen. Sie hat in einem Bericht ausgerechnet, dass die Mieten sogar 40 Prozent tiefer sein müssten, sollten sie sich gemäss Mietrecht entwickelt haben. Der Artikel in der Luzerner Zeitung lohnt sich zu lesen.