Heute wird in einem Inserat zur Wahl von Paul Winiker und Marcel Schwerzmann aufgerufen. Zuerst mit den üblichen Sprüchen von Erfahrung und erfolgreichen Finanzstrategie. Viele Luzernerinnen und Luzerner wissen die Erfolge dieser Strategie sehr zu schätzen, aber Spass beiseite: Weiter wird für die beiden Männer mit dem Thema Nachhaltigkeit geworben. Sie stünden für Nachhaltigkeit unter den drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Nur, was hat es mit diesen Begriffen auf sich?
In der Ökologie hat der Kanton in der letzten Legislatur einzig ein neues Energiegesetz durchgebracht. Im schweizerischen Vergleich lässt es sich sehen, aber im Hinblick auf die Herausforderungen der Klimaerwärmung ist auch dieses Gesetz keine Antwort. Und Paul Winikers Partei hat das Gesetz erst noch in einer Referendumsabstimmung bekämpft. Und daneben: Was hat unser Kanton zur ökologischen Nachhaltigkeit gemacht? Strassen gebaut und geplant, die Fördergelder im Gebäudebereich gekürzt, wie auch Gelder im Bereich Naturschutz. Die Biodiversität nimmt weiter ab, unsere Lebenshaltung mit einem hohen Energieverbrauch ist nicht nachhaltig. Von Gegensteuer der bisherigen Regierung war da nix zu sehen.
Und im Sozialen? Nachhaltigkeit bedeutet eine stabile Gesellschaft zu ermöglichen, Wohlbefinden zu schaffen sowie Teilhabe der Gesellschaft ermöglichen. Wo haben sich in diesen Bereichen die beiden Kandidaten hervorgetan? Abbau Prämienverbilligung, Verlängerung Arbeitszeiten, Inkaufnahme von Belastungen bei Tiefsteinkommen und Entlastungen von Höchsteinkommen – soziale Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Anscheinend ist die Klimadiskussion bei den beiden Kandidaten angekommen, sonst müssten sie sich nicht mit dem Thema Nachhaltigkeit brüsten. Nur: mit der Thematisierung fällt ihnen ihre Politik der letzten vier Jahre umso stärker auf die eigenen Füsse.