Bei den Steuern hört der (Kontroll)Spass auf

Heute ein Artikel in der Neuen LZ zum Thema Steuern und Kontrolle durch NachbarInnen. Immer wieder erhielten Steuerämter Hinweise von Leuten, die bemerken, dass die Steuerrechnung ihrer NachbarInnen unmöglich stimmen könne. Ein Jaguar vor der Hütte und null Einkommen – etwa so lautet das Beispiel. Der Text ist anschaulich und relativ neutral, die Sprache eindeutig, es wird von petzen geschrieben, von anschwärzen.
Nun lässt sich ja tatsächlich die Frage stellen, ob es so toll ist, wenn sich Private als Detektive betätigen.  Aber es ist doch interessant, dass die Neue LZ einmal mehr in Sachen Überwachung/Privatsphäre eine Gefahr sieht, wo doch eigentlich nur nüchterne Fakten sprechen, wie eben eine Steuererklärung. Schon bei Falschparkierern wollte uns die Neue LZ weismachen, Kontrollen seien überflüssig – das war nicht dasselbe, war aber in eine ähnlich Richtung gedacht. Geht es aber um Videoüberwachung, dann ist alles egal, es kann gefilmt und kontrolliert werden, soviel der Staat und Private wollen. Obwohl doch hier die Einschränkung viel grösser ist. Ich habe eine Pflicht, die Steuererklärung ordnungsgemäss auszufüllen, aber nichts und niemand hat das Recht, mich auf Schritt und Tritt auf meinen Wegen zu kontrollieren. Diese Unterscheidung zwischen Pflichten und individuellen Freiheiten kommt immer häufiger ins Wanken.

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