Und jetzt noch eine Seilbahn zmitts durch Kriens…

Alexander Willi uns seine Getreuen haben wieder zugeschlagen. Wir haben jetzt neben der Idee einer Hochbahn zmitts durch Kriens hindurch auch noch einen Plan für eine Seilbahn heute in der Zeitung präsentiert erhalten. Man bringt als gutes Beispiel die Seilbahn, die in Zürich dereinst von Stettbach zum Zoo hochführen soll. Die hat aber, wie das bei Seilbahnen üblich ist, eine Tal- und eine Bergstation. Wer die Skizze in der Neuen LZ genauer studiert, kam in dieser Hinsicht doch etwas ins Grübeln. Vier Stationen soll die Bahn haben und jene, die das Zentrum erschliesst, ist oberhalb der Kirche eingezeichnet. Für KirchgängerInnen mag das praktisch sein, aber für den Rest der Welt? Wer kann mit dieser Seilbahn einkaufen gehen? Wer läuft vom Sonnenberghang zuerst auf den gegenüberliegenden Hügel um in eine Seilbahn einzusteigen?…Die dann erst noch im Eichhof unten aufhört.
Was es jetzt braucht, liegt doch eigentlich auf der Hand – oder auf der Strasse: Eine konsequentere Busbevorzugung, einen noch dichteren Takt, einen Ausbau des Quartierbusses und eine Planung, wie man vielleicht mit neuen Linien die Linie 1 eintlasten kann. Das alles geht nicht ohne gewisse Finanzen und ohne eine gewisse Zurückstufung des Autoverkehrs. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man sich in so Bähnlidiskussionen flüchtet, weil man diese ganz naheliegende Diskussion nicht führen will.

Wohneigentum und Neid

Auf meinen Leserbrief gegen die Abschaffung der Liegenschaftssteuer bekam ich gleich zwei schriftliche Antworten. Geharnischte, logo. Erstaunlich war, dass beide Schreiber von Neidsteuer und Neidgesellschaft schrieben. Sie meinten die Versteuerung des Eigenmietwerts. Sie taten dies im Zusammenhang mit meinem Hinweis, dass WohneigentümerInnen im Durchschnitt bei gleicher finanzieller Situation weniger Steuern zahlten als Mietende. Komisch: Mir geht es um Gleichberechtigung zweier gesellschaftlicher Gruppen und zurück kommt der Vorwurf von Neid. Hauseigentümer hätten ihr Kapital auch versaufen oder verkiffen können, hiess es im einen Brief. Das auch macht ja etwas misstrauisch: Als ob alle Mieter ihr Geld am Ende des Monats in Haschisch umsetzen würden oder als ob kein Hausbesitzer kiffen würde…aber dies nur als Nebensatz.
Tatsache ist und dies bestätigt auch der Bundesrat in seiner Botschaft zum Systemwechsel bei der Wohneigentumsbesteuerung: Wer eine Wohnung, ein Haus besitzt, kann die Steuern „optimieren“ und bezahlt im Durchschnitt (im Durchschnitt: es gibt überall Verlierer und Gewinner) weniger Steuern als Mietende in der gleichen finanziellen Situation. Dazu muss man aber eigentlich nicht einmal die Botschaft lesen, es genügt, sich etwas im Bekanntenkreis herumzuhören.

Oxford Open University klingt doch schön…

Die Krienserin und Miss Schweiz Kerstin Cook macht ein Fernstudium an der englischen «Oxford Open University». Für diese «Universität» braucht es nicht mal einen Schulabschluss. Die Medien bringen das jetzt mit mehr oder weniger grossem Getöse unter dem Titel Unwahrheit, Bschiss und dergleichen.
Als ich diesen schönen Universitätsnamen gelesen habe, erinnerte ich mich sofort an die Freie Universität Teufen, die auch Fernstudien anbietet. Hätte man den Lebenslauf im voraus vielleicht ein wenig genauer studiert, so hätte man über diesen Uni-Namen stolpern müssen. Leider habe ich im Voraus auch versagt, da Miss-Schweiz-Wahlen nicht zu meinem Kerngeschäft gehören….Mister-Schweiz-Wahlen übrigens auch nicht.
Wie dem auch sei, der Fall könnte ja dazu dienen, dass man dieses Thema und den Titelhandel und das Tragen von Titeln obskurer Unis endlich anders regelt.