Ladenöffnungszeiten – hört die Signale

Das eidgenössische Parlament will einheitliche Ladenöffnungszeiten, überall bis 20 Uhr und am Samstag bis 19 Uhr. In Luzern wurde vor kurzem eine viel sanftere Liberalisierung abgelehnt – eine Verlängerung am Samstag bis 17 Uhr und vor Feiertagen keine frühere Schliessung. Selbst dieser Vorschlag wurde an der Urne abgelehnt. Auch in anderen Kantonen wurden längere Öffnungszeiten abgelehnt. Jan Flückiger, begeisterter Freund von längeren Öffnungszeiten und Journalist in der Luzerner Zeitung schafft es, in seinem heutigen Kommentar nicht ein einziges Wort über diese Abstimmung zu verlieren und ganz allgemein über Sinn und Unsinn von Ladenöffnungszeiten und gesellschaftlichem Wandel zu schreiben.

Kommt inhaltlich hinzu: Auch wenn, wie es Jan Flückiger richtig beschreibt, heute mehr Leute einer bezahlten Arbeit nachgehen und in vielen Haushalten alle arbeitstätig sind, so heisst das noch lange nicht, dass diese Leute es nicht schaffen würden, zwischen 8 und 18.30 Uhr einmal einkaufen zu gehen. Die Einkaufsgewohnheiten haben sich nicht nur wegen Arbeitszeiten geändert, sondern vor allem, weil Shopping zu einer Freizeitaktivität wurde. Ob das allerdings noch weiter gefördert werden muss, wäre eine weitere Diskussion wert.

Raumplanungsgesetz: Ein guter Entscheid, der nun umgesetzt werden muss

Das Raumplanungsgesetz wurde im Kanton Luzern sehr deutlich mit 68 Prozent und in Kriens sogar mit 71.5 Prozent angenommen worden. Das Gesetz bringt endlich eine Verdichtung nach innen und verlangt von den Kantonen auch, gegen Baulandhortung vorzugehen. Mit dem richtigen Mix von Massnahmen sollte es weniger Neueinzonungen geben und die Raumplanung gestärkt werden. Vieles wird nun von der Umsetzung in den Kantonen und Gemeinden abhängen.
Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang auch der Krienser Gemeindeammann Matthias Senn seinen hörbaren Seufzer in der Luzerner Zeitung vom 23. Februar nochmals überdenken. Er bedauerte sehr, dass Neueinzonungen in Kriens nicht mehr möglich sind, bis ein neuer Richtplan abgesegnet ist. Die Zeit laufe uns davon, und er überlegte, ob eine Einzonung quasi im Schnellverfahren durchgezogen werden kann, damit sie nicht sistiert wird. Hoffen wir, dass das überdeutliche Resultate zu einem Umdenken führt.
Es ist ja auch nicht so, dass in Kriens keine freien Flächen mehr vorhanden wären. Kürzlich wurden die ambitionierten Projektskizzen für Luzern Süd präsentiert, die eine starke Verdichtung im Gebiet Nidfeld, Mattenhof und Kuonimatt vorsehen. Das Gebiet ist exemplarisch für die Diskussion rund um die Raumplanung: Vor neuen Einzonungen sollte dieses Potenzial genutzt werden.