Das eidgenössische Parlament will einheitliche Ladenöffnungszeiten, überall bis 20 Uhr und am Samstag bis 19 Uhr. In Luzern wurde vor kurzem eine viel sanftere Liberalisierung abgelehnt – eine Verlängerung am Samstag bis 17 Uhr und vor Feiertagen keine frühere Schliessung. Selbst dieser Vorschlag wurde an der Urne abgelehnt. Auch in anderen Kantonen wurden längere Öffnungszeiten abgelehnt. Jan Flückiger, begeisterter Freund von längeren Öffnungszeiten und Journalist in der Luzerner Zeitung schafft es, in seinem heutigen Kommentar nicht ein einziges Wort über diese Abstimmung zu verlieren und ganz allgemein über Sinn und Unsinn von Ladenöffnungszeiten und gesellschaftlichem Wandel zu schreiben.
Kommt inhaltlich hinzu: Auch wenn, wie es Jan Flückiger richtig beschreibt, heute mehr Leute einer bezahlten Arbeit nachgehen und in vielen Haushalten alle arbeitstätig sind, so heisst das noch lange nicht, dass diese Leute es nicht schaffen würden, zwischen 8 und 18.30 Uhr einmal einkaufen zu gehen. Die Einkaufsgewohnheiten haben sich nicht nur wegen Arbeitszeiten geändert, sondern vor allem, weil Shopping zu einer Freizeitaktivität wurde. Ob das allerdings noch weiter gefördert werden muss, wäre eine weitere Diskussion wert.