Vor über vierzig Jahren wurde in Kriens eine schöne Badi eröffnet, ein Stolz für eine stark wachsende Gemeinde, die trotz schmalen Finanzen einen Infrastrukturbau nach dem andern aus dem Boden stampfen musste. Damals waren noch die Liberalen Ton angebend und hatten – ohne dass ich als Linker jetzt Geschichtsklitterung machen will – einen gewissen Weitblick und Offenheit für die Entwicklung der Gemeinde.
Heute ist die FDP gegen die Badi-Vorlage. Zu teuer, zu luxuriös heisst es. Alle, die die Unterlagen studiert haben, wissen, dass die Vorlage nichts mit Luxus zu tun hat und einfach nach über vierzig Jahren die Badi wieder auf einen aktuellen Stand hebt. Die FDP, zusammen mit der SVP, was aber nicht weiter erstaunt, klinkt sich da aus und macht auf Opposition.
Man fragt sich: Was soll sich die Gemeinde denn noch leisten können, wenn sie nicht einmal eine Badi renovieren kann, die als Errungenschaft für ein günstiges Freizeitvergnügen für breite Schichten gilt? Meint man tatsächlich, man könne ein neues Gemeindezentrum bauen, wenn selbt eine Badi zu teuer ist? Oder gar irgendeine Schwebebahn? Oder steht man nicht eher vor einer Bankrotterklärung, wenn eine Gemeinde nicht einmal mehr eine Badi sanieren kann?
Es mutet auch etwas komisch an, dass ausgerechnet jene Parteien, die partout und um nichts in der Welt etwas von einer Fusion in der Region wissen wollen, die Badi ablehnen. Selbstständigkeit ist schön, hat aber seinen Preis. Zum Beispiel den, dass eine Gemeinde auch über eine eigene Infrastruktur verfügt. Und dazu gehört bei einer Bevölkerungszahl von 25’000 EinwohnerInnen auch eine Badi.