Die CVP Kriens kandidiert mit einem Quereinsteiger für das Gemeindepräsidium. Parteipräsident Hansruedi Kunz vermeldet, der Kandidat könne eins zu eins den Job von Helene Meyer übernehmen, der restliche Gemeinderat bleibe, wie er ist. Das heisst nichts anderers, als dass die CVP die SP aus dem Gemeinderat kippen will. Einige werden sich noch erinnern, wie die CVP vor vier Jahren, als ihr Kandidat Lothar Sidler um seine Wahl bangen musste und sie nur mit aktivem Support der Grünen und SP schaffte, das Hohelied vom freiwilligen Proporz sang und darauf hinwies, dass doch alle grossen Parteien im Gemeinderat vertreten sein müssten. Wir werden sehen, ob die Bevölkerung das goutieren wird.
Und wird es nicht goutiert, kann durchaus passieren, dass Quereinsteiger Lothar Sidler durch den neuen Quereinsteiger ersetzt wird. Lothar Sidlers Bilanz als Sozialvorsteher finde ich bisher eher dürftig. Er schaffte es zwar, grad noch vor den Wahlen ein Neubauprojekt für das Alters- und Pflegeheim Grossfeld vorzulegen, doch ein Finanzierungskonzept gibt es dazu noch nicht – und dieses ist wohl die grössere Knacknuss als die architektonische Bewältigung eines Neubaus. Möglich ist deshalb auch, dass beide CVP-Kandidaten im ersten Wahlgang derart schlecht abschneiden, dass die Karten für den zweiten dann ganz anders gemischt werden, als es sich die CVP vorgestellt hat. Ob sie dann wieder mit dem Hinweis, alle grossen Parteien müssten im Gemeinderat vertreten sein, auf die Solidarität der anderen zählen kann, lassen wir hier mal offen.