Ja, gemäss Hochrechnung wird es nicht ganz reichen. Aber erstaunlich viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben die Hornkuh-Initiative unterstützt. Armin Capaul hat fast im Alleingang das Thema aufs Tapet gebracht, im Parlament haben nur die Grünen die Initiative klar unterstützt. Dafür ist das Resultat formidabel. Der hohe Ja-Anteil ist ein Ja zum Tierwohl und ein Ja zu einer Landwirtschaft, die naturnah produziert. Jährlich geben wir über vier Milliarden Franken für die Landwirtschaft aus. Die NZZ hat diese Woche aus ihrer wirtschaftsliberalen Optik diese Geldschüttung kritisiert – ihre Kritik teile ich nicht generell. Aber die NZZ hat aufgezeigt, dass die Landwirtschaft in der Schweiz in vielen Bereichen wie Ammoniakbelastung, Artenvielfalt, Intensivierung oder eben Tierwohl noch nicht dort ist, wo sie sein sollte. Kein Wunder, dass nach der Hornkuh-Initiative weitere Initiativen zu den Themen Trinkwasser und Massentierhaltung folgen.
Für viele ist das Abbrennen der Hörner bei Kälbern ein Ausdruck einer Landwirtschaft, die sie nicht unterstützen wollen. Das können und müssen wir in der nächsten Agrardebatte in Erinnerung rufen. Der Tierschutz muss weiter entwickelt werden.