Sind wir alle doch ein bisschen käuflich?

Endlich – der Briefkasten ist nach einer langen Flaute wieder etwas voller. Fast täglich trudelt momentan Post ein von Verbänden, Organisationen und Vereinen, welche uns NationalratskandidatInnen befragen oder beurteilen wollen. Gestern war nun der Luzerner Kantonalschützenverein an der Reihe. Man erhielt einen Fragebogen – ich fülle ihn vorsorglich gar nicht aus, man stelle sich die Schlagzeile vor: „Michael Töngi vom Schützenverein unterstützt.“… – und im Brief wurde weiter erklärt: „Wir werden uns erlauben den Kandidatinnen und Kandidaten die unsere Unterstützung beanspruchen, einen Kostenanteil für Druck- und Versand von SFr. 500.- in Rechnung zu stellen.“ Gesinnung alleine genügt heute also nicht mehr – das ahnten wir doch schon ganz verschwommen, es braucht Cash, um unterstützt zu werden. Damit betätigen sich die Verbände selber in einem üblen Spiel: Politik wird von jenen gemacht, die es sich leisten können. Das sollte eigentlich grad nicht die Linie von Verbänden sein, die doch selber von Gratisarbeit leben.
PS. Die Unart, für Unterstützung Geld zu verlangen, betrifft nicht nur den Schützenverein, wenn ich mich richtig erinnere, macht die Neue europäische Bewegung Schweiz dasselbe.

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