Starke Worte von Markus Dürr

Markus Dürr will eine Zensur von TV-Sendungen um gewalttätige Filme vom Bildschirm zu verbannen. Er will weiter gewisse Computerspiele verbieten. Markus Dürr ist bekannt für starke Ankündigungen und etwas weniger starke konkrete Gedanken zur Ausführung.

Zum einen: Zensur ist ein etwas merkwürdiges Wort in diesem Zusammenhang. Weshalb sollte etwas zensuriert werden, das von einem Fernsehsender programmiert und ausgestrahlt wird? Auflagen wären vielleicht das bessere Wort, aber klingt halt harmloser. Zum andern stellt sich die Frage, wie diese Verbote durchgesetzt würden.

Die Hauptfrage ist aber: Würde es etwas bringen? Als Zeichen der Gesellschaft sicher: Ja. Es braucht ein Signal der Gesellschaft, dass sie diese Art von Unterhaltung nicht wünscht. Aber als Massnahme gegen Jugendgewalt? Eher Nein. Viele Computerspiele haben bereits heute eine Alterslimite und dürften von Jugendlichen gar nicht benützt werden. Sie werden es aber offensichtlich doch. Das heisst: Weitergehende Verbote führen auch in diesem Bereich wieder zu einem Schwarzmarkt, zu einem Verdrängen in die Illegalität, deren Sinn man sich gut überlegen sollte.

Heikler und nicht angesprochen wird von Markus Dürr die Frage, wie es kommen kann, dass Jugendliche pro Tag stundenlang Gewaltspiele machen können, dass sie Brutalos im Fernsehen konsumieren können. Wenn hier die Auseinandersetzung zu Hause – und klar auch: die Kontrolle – nicht funktioniert, so sind Verbote hilflose Versuche, wieder einmal ein gesellschaftliches Problem via Strafgesetz zu regeln.

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