In einem lobhudlerischen Artikel verteidigen in einmütiger Manier Finanzdirektor Marcel Schwerzmann und GLP-Nationalrat Roland Fischer in einem Artikel der Luzerner Zeitung die Steuerstrategie. Unverschämt sei die Kritik daran. Der Kanton sei im nationalen Vergleich stärker geworden und habe beim Ressourcenindex zugelegt. Ausser diesen zweien kommt im Artikel niemand zu Wort. Nicht wirklich ein ausgewogener Artikel – wollen wir mal hoffen, die Zeitung zieht das weiter.
Zwei Sachen kommen mir in den Sinn: Vom gestiegenen Ressourcenindex spüren momentan ziemlich viele Leute im Kanton rein gar nichts. Im Gegenteil: Bei der Behindertenbetreuung soll gespart werden und der öV zusammengekürzt werden – neben allen anderen vorgeschlagenen Abbaumassnahmen. Ihnen vorzurechnen, dass der Kanton immer besser dastehe und auf einem guten Weg sei, das finde ich auch etwas unverschämt.
Und: Schwerzmann wie Fischer klingen felsenfest, dass der Kanton auf dem richtigen Weg ist. Nach einer kurzen Delle sollen auch die Steuereinnahmen wieder steigen. Wenn diese Entwicklung so sonnenklar ist, weshalb lockert man dann nicht die Schuldenbremse, um die jetzige Delle etwas auszugleichen? Das wäre ein Tatbeweis, dass die Befürworter der Tiefsteuerstrategie tatsächlich darauf setzen, dass ihre Strategie aufgeht.