Ein lesenswertes Interview heute in zentralplus. Andreas Korner, künftiger Präsident des Kantonsgericht, erklärt, weshalb das Kantonsgericht im Zentrum des Hauptortes des Kantons stehen muss. Das Argument, dass auch die dritte staatliche Gewalt im Zentrum vertreten sein soll, hat sicher etwas für sich und sollte nicht einfach weggewischt werden. Wenn man allerdings das Interview liest, dann erhält man den Eindruck, das neue Kantonsgericht sei in einem Seitental des Napfs oder auf dem Lindenberg geplant. Kein anderer Kanton habe sein oberstes Gericht in einer Randregion, lässt sich Korner verlauten und: „Wenn wir in der Peripherie liegen, kommen die Leute mit dem Auto.“
Zur Diskussion stehen aber mit dem Mattenhof und mit dem Standort Ebikon zwei Grundstücke, die direkt an einer S-Bahnhaltestelle liegen, die Fahrt vom Bahnhof dauert vier Minuten (Mattenhof) respektive zehn Minuten (Ebikon). Wer will hier von Peripherie reden?
Diese Haltung, zentralste Grundstücke von Agglomerationsgemeinden zu abgelegenen, unattraktiven Standorte zu erklären, ist Ausdruck einer Mentalität, die mit ein Grund ist, weshalb vor gut einem Jahr auch die Fusionsdiskussion gescheitert ist. Neben dem fehlenden Willen der AgglomerationsbewohnerInnen, sich ihre politische Zukunft anders vorzustellen und etwas preiszugeben, gab es in der Agglo auch das Gefühl, aus Zentrumssicht nur Pampa zu sein, die dazu dient, das vorhandene Zentrum zu stärken. So kann natürlich eine Grossregion Luzern nicht zusammenwachsen.