Wie die CVP die Akzeptanz anderer KandidatInnen prüft.

Gestern hat die Parteileitung der CVP mitgeteilt, dass sie mit ihrer Bisherigen Guido Graf und Reto Wyss für die Regierungsratswahlen antritt. Soweit, so erwartet. Interessant war die Feststellung des Parteipräsidenten Pirmin Jung: Sollte nach dem ersten Wahlgang eine «unerfreuliche Situation für den Kanton Luzern entstehen», so wolle sich die CVP alle Optionen offen halten. Und gemäss zentralplus: Was «unerfreulich» aus CVP-Sicht heisst, müsse die Parteileitung analysieren. Pirmin Jung: «Das wäre für uns zum Beispiel der Fall, wenn Leute mit wenig Akzeptanz in der Bevölkerung gewählt würden.» Oder die Wahl sehr knapp sei. Die CVP könne auch einen eigenen dritten Kandidaten bringen, stand dann noch in der Luzerner Zeitung.

An sich könnte man denken, dass die Akzeptanz von Kandidierenden gerade durch eine Wahl festgestellt wird. Wie sollte die Wahl von jemandem zustande kommen, der oder die auf keine Akzeptanz stösst? Oder geht es eher darum, dass aus Sicht der CVP neugewählte RegierungsrätInnen zur Ausübung ihres Amtes die Akzeptanz der Christlichdemokraten benötigen?

Gut aber, dass die CVP den Wahlausgang für offen hält und in Varianten denkt. Das bringt Spannung in den Wahlkampf.

Kurznachlese Regierungsratskandidatur

Gestern war Auftritt zur Bekanntgabe meiner Nomination für die Regierungsratswahlen durch den Vorstand. Am 15. Oktober findet dann die Nominationsversammlung statt. Herzlichen Dank für die gute Aufnahme in der Presse, mir wurde allgemein eine „Regierungsratsfähigkeit“ zugesprochen und ich freue mich auf die weitere Debatte!

Hier nur schon einmal zwei Sachen, die mir aufgefallen sind. Viele haben mich auf die Wahlchance angesprochen : Klar, die Grünen hatten noch nie einen Sitz im Regierungsrat. Aber sie waren auch schon nahe dran – 2005 mit Louis Schelbert gegen Daniel Bühlmann, 2007 mit Rosa Rumi im zweiten Wahlgang. Wer weiss, wie diese Wahl ausgegangen wäre, hätte Marcel Schwerzmann nicht im letzten Moment kandidert. Lassen wir uns also überraschen, Wahltag ist am 29. März 2015 und nur mit einem Sitz für die Grünen wird sich an der Ausrichtung des Regierungsrates etwas ändern.

Dann kam die Frage nach der Anzahl Krienser KandidatInnen. Ja, wir sind mehrere und ich habe sogar Sichtkontakt zu Marcel Schwerzmanns Zuhause. Deshalb vertretren wir aber noch längst nicht die gleiche Politik, wie übrigens auch Paul Winiker nicht. Zu ihm sehe ich nicht, da ist ein Wald dazwischen – und ganz viele politische Differenzen. Bei der Abstimmung um die starke Stadtregion wurde von der Stadt Luzern aus argumentiert, wir würden in einem Raum leben, die Grenzen seien künstlich und wir sollten zusammen unsere Zukunft gestalten. Es besteht jetzt also kein Grund zur Annahme, dass ein Krienser Regierungsrat nicht auch ein Stadtluzerner Anliegen vertreten könnte. Genau so wie er übrigens gerechtfertigte Anliegen der Landschaft hoffentlich aufnimmt.