Massenbesäufnis der Medien

Gestern nun wollte eine Journalistin wissen, was ich denn von diesen Anlässen der öffentlichen Massenbesäufnisse halte und was man dagegen tun solle. Scheinheilig die Frage…es war der Tagi, der in der Deutschschweiz das Thema über Tage hochgefahren hat und dann in einer komischen Spannung zwischen Entsetzen und zusätzlicher Anfeuerung darüber berichtet, dass nun auch in Zürich ein solcher Anlass stattfinden wird. Zuerst einmal ist es ein Medienthema, schauen wir mal, obs dann auch in der realen Welt ankommt.

Wenn jetzt auch SP-Stadtpräsidenten wie Alexander Tschäppät das Thema dazu verwenden, als starke Männer dazustehen, die solche Anlässe verhindern resp. vor allem verbieten – und zwar unter Beihilfe einer „polizeilichen Generalklausel“ – so schwappt das Thema schon mal von den Medien auf die Politiker über.

Klar sollte doch sein:

Polizeiliche Generalklausel und das Gerede davon, hier sei die öffentliche Ordnung gefährdet, ist wohl etwas die falsche Schublade

Zusammen draussen etwas trinken, ist mindestens in Luzern und in den meisten Städten nicht verboten. Vielleicht muss man sagen: Noch nicht.

Etwas mehr Gelassenheit sollte schon drinliegen, auch gegenüber der Provokation, dass die Einnahme einer einheimischen Droge derart exzessiv und platt propagiert wird.

Aber auch: Dieses botellón als Teil der Jugendkultur zu bezeichnen oder zu meinen, wer die ganze Woche streng arbeite, solle sich auch besaufen dürfen, das finde ich dann doch auch wieder etwas blamabel unkreativ.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert