Eine Metro – toll, aber wer bezahlts?

Der Krienser Gemeindeammann Matthias Senn schlägt eine Metro nach Kriens vor. Gut, dass Matthias Senn frischen Wind bringt und die öV-Problematik in Kriens angehen will.

Nur – die Kosten sind immens. In Lausanne kostete ein Kilometer Metro (die gerade eröffnet wurde)  rund 120 Millionen Franken. Das heisst, dass alleine ein Metro-Ast vom Bahnhof Luzern nach Kriens so um eine halbe Milliarde Franken kosten würde. An schon viel tieferen Kosten ist vor 10 Jahren die Idee einer Trambahn gescheitert. Und mit dem Entscheid für eine Steuersenkung hat Kriens auch kein Signal ausgesendet, dass man in Grossprojekte investieren will.

Dass der Bund diese Metro bezahlt – oder zum grössten Teil bezahlt – müssen wir uns abschminken, eine Bahn nach Kriens konkurrenziert direkt mit Projekten wie dem Zimmerbergtunnel oder einem dritten Juradurchstich. Es braucht wenig Fantasie um zu erraten, dass aus Sicht des Bundes eine Metro nach Kriens nicht das vordringlichste Projekt ist.

Das heisst konkret: Die Region Luzern und die Gemeinde Kriens müssen solche Projekte zu einem schönen Teil selber finanzieren. Ob am Schluss eine Metro, eine Trambahn oder eine Hängebahn gebaut wird, immer stellt sich die Frage, ob wir bereit sind, das zu finanzieren. Wird diese Diskussion nicht gleichzeitig mit den Varianten diskutiert, sind neue Lösungen für Kriens illusorisch.

2 Antworten auf „Eine Metro – toll, aber wer bezahlts?“

  1. Lieber Michael, als ersts wünsche ich auch dir zum Jahresanfang viel Glück und alles Gute. Hey, Michael, ein Gemeinderat mit Visionen und schon bei der Vision kommt schon der Kritiker und sagt, ach wer soll das alles bezahlen. Es ist doch so, Visionen werden ralisiert und Visionen können auch Visionen bleiben, aber eine Welt ohne Vision wäre doch „arm dran“.. Und auch die Geschichte zeigt doch ganz deutlich, dass visionäre Ideen auch umgesetzt werden können. Ohne Vsionen wäre die Menschheit nie da wo sie jetzt ist.
    Unser Gemeindeammann ist weiss Gott nicht „blauäugig“ und weiss auch haarscharf, was ein Tunnelkilometer kostet. Auch finanzpolitisch weiss doch unser Gemeinderat klipp und klar, was eine Investition in dieser Grössenordnung bedeutet. Aber nur schon die Formulierung dieser Vision ist doch grossartig. Bis ein solcher Tiefbahnhof realisiert werden kann, wenn überhaupt, vergehen Jahre oder vielmehr Jahrzehnte. Dass die politische Realität anders aussieht, ist doch schon klar und knapp eine Woche nach der Formulierung hat doch auch schon die politische Realität eingesetzt mit Aesserungen, wie „mit Steuersenkungen hat Kriens auch kein Signal gesetzt, dass man in Grossprojekte investieren will…, dass der Bund etwas bezahlt, müssen wir uns auch abschminken…, das Projekt steht in unmittelbarer Konkurrenz von dies und jenem…. “ Tja das ist der (politische) Alltag, ich weiss, aber totz allem, würde ich es absolut falsch finden, dass eine solche Vision, bereits nach einer Woche oder paar Monaten aus solchen Ueberlegungen fallen gelassen würde. Das würde diesem Thema / Vision nicht gerecht, dauert doch ein solches Vorhaben Jahrzehnte. Und auch wenn es nicht die unsere oder die nächste Generation ist, irgendeinmal kann die Zeit reif dazu sein. Ob es mit einem Tiefbahnhof ist, oder mit einer Schnellbahn, Ideen (die schlussendlich auch Mehrheiten fiden) sind gefragt. Dass Kriens / Luzern mit dem Öv in der jetzigen Zeit überhaupt nicht attraktiv ist, kann ich, mit Arbeitsort Sursee, mehr als nur ein Lied davon singen. Also freuen wir uns doch zum Jahrsanfang, dass der Krienser Gemeinerat den Mut hat, Visionen zu formulieren. Ich wünsche mir noch viele….

    In diesem Sinne es „Guets Neus“

  2. Lieber Heini
    zuerst herzlichen Dank fürs Vorbeischauen. Es geht mir grad um das, was du auch ansprichst: Die Leute bleiben heute bereits stecken und überlegen sich, ob sie noch in Kriens wohnen wollen, wenn sie nicht wissen, ob sie morgens regulär an den Bahnhof kommen.
    Die verschiedenen Pläne für einen Ausbau des öV sind alle interessant, aber ich glaube, man sollte sich für die – sagen wir nächsten 30 Jahre – auf einen Plan einigen und seine Finanzierung sichern. Der Verteilkampf ist brutal und Visionen haben auch was Gefährliches: man kann denn immer auf später vertrösten…
    Aber wie ich auch sagte: Ich bin froh, dass Matthias Senn einen Sinn für die Problematik zeigt und ich hoffe, dass wir alle zusammen hier vorwärts kommen.

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